Liebe Leserin, lieber Leser,

ein Osterfest, das aus dem Rahmen fällt in diesem Jahr. Und vielleicht kommen wir damit Ostern näher als gedacht.  Auch damals verlief das Leben nicht nach Plan, ja nicht einmal der Tod. Die Liebe Gottes stellte alles auf den Kopf. Gott wollte die Welt nicht hinter und sich selbst überlassen, sondern dem Leben eine neue Richtung geben. Und nicht von Jenseitserfahrungen berichtete der Auferstandene, nicht um Rache zu nehmen kam er zurück, nicht mit triumphaler Gebärde, sondern um Mut zuzusprechen, Hoffnung zu wecken, Nähe zu schenken in diesem Leben.

Die Auferstehung Jesu machte damals allen einen Strich durch die Rechnung. Den Verzweifelten und den Neunmalklugen. Und vielleicht brauchen wir diesen Strich durch die Rechnung, durch die Rechnung unserer Machbarkeit und Verfügbarkeit des Lebens, um zu erleben, die Rettung, die Wendung kommt von woanders her. Sie wird geschenkt. Sie erscheint unverhofft und sie befreit zu neuen Wegen.

Ich wünsche Ihnen frohe und hoffnungsvolle Ostern

Carmen Rahlf, Pröpstin

Auferstehung von Anne Enderwitz

Nur den eigenen Augen trauen

und nicht merken,

dass sich das Wirkliche

im Verborgenen ereignet.

Nur seinen eigenen Augen trauen

und nicht merken,

dass der Lärm

die Ohren taub werden lässt.

Auferstehung –

mit deinen Augen und Ohren allein

wirst du sie nicht erleben.

Bleibe stehen –

öffne deine Augen –

entdecke das unscheinbare Kleine -

öffne deine Ohren –

höre die leisen, zärtlichen Töne.

Stehe auf –

wage zaghafte Schritte –

traue dem Licht mehr als der Finsternis –

setze Vertrauen gegen alle Hoffnungslosigkeit –

verzichte auf Sicherheiten –

streife ab die Fesseln des Alltags.

Breche auf –

Das neue Land ist schon in Sicht.

Auferstehung

Evangelium – Markus 16,1-8

¹Als der Sabat vorbei war,

kauften Maria aus Magdala,

Maria, die Mutter von Jakobus,

und Salome duftende Öle.

Sie wollten die Totensalbung vornehmen.

²Ganz früh am ersten Wochentag

kamen sie zum Grab.

Die Sonne ging gerade auf.

³Unterwegs fragten sie sich:

„Wer kann uns den Stein vom

Grabeingang wegrollen?“

⁴Doch als sie zum Grab aufblickten, sahen sie,

dass der große, schwere Stein schon weggerollt war.

⁵Sie gingen in die Grabkammer hinein.

Dort sahen sie einen jungen Mann

auf der rechten Seite sitzen,

der ein weißes Gewand trug.

Die Frauen erschraken sehr.

⁶Aber er sagte zu ihnen:

„Ihr braucht nicht zu erschrecken.

Ihr sucht Jesus aus Nazaret,

der gekreuzigt worden ist.

Gott hat ihn vom Tod auferweckt,

er ist nicht hier.

Seht, da ist die Stelle,

wo sie ihn hingelegt hatten.

⁷Macht euch auf!

Sagt es seinen Jüngern

und besonders Petrus:

Jesus geht euch nach Galiläa voraus.

Dort werdet ihr ihn sehen,

wie er es euch gesagt hat.“

⁸Da flohen die Frauen aus dem Grab

und liefen davon.

Sie zitterten vor Angst

und sagten niemandem etwas,

so sehr fürchteten sie sich.

Hanns Dieter Hüsch

Ich setze auf die Liebe

Ich setze auf die Liebe das ist das Thema den Hass aus der Welt zu entfernen bis wir bereit sind zu lernen dass Macht, Gewalt, Rache und Sieg nicht anderes bedeuten als ewiger Krieg auf Erden und dann auf den Sternen. Ich setze auf die Liebe wenn Sturm mich in die Knie zwingt und Angst in meinen Schläfen buchstabiert ein dunkler Abend mir die Sinne trübt ein Freund im anderen Lager singt ein junger Mensch den Kopf verliert ein alter Mensch den Abschied übt. Ich setze auf die Liebe das ist das Thema den Hass aus der Welt zu vertreiben ihn immer neu zu beschreiben. Die einen sagen es läge am Geld die anderen sagen es wäre die Welt sie läg' in den falschen Händen Jeder weiß besser woran es liegt doch es hat noch niemand den Hass besiegt ohne ihn selbst zu beenden. Es kann mir sagen was es will es kann mir singen wie er's meint und mir erklären was er muss und mir begründen wie er's braucht Ich setzte auf die Liebe! Schluss!

Gott segne dich und behüte dich

Gott lasse leuchten

sein Angesicht über dir

und sei dir gnädig

Gott erhebe sein Angesicht auf dich

und schenke dir seinen Frieden.

 Amen